Die EZB hat am 07.11.2013 mit Blick auf die moderate Inflationsrate den Leitzins auf bislang nie dagewesene 0,25% (von 2008 bis heute um 4%!) reduziert.
Dies hilft u.U. maroden Volkswirtschaften, aber auch dem Mittelstand, wenn er denn Kredite in Anspruch nimmt. Dagegen werden Anleger wohl noch länger auf wieder bessere Renditen warten müssen.
Interessant ist jedoch, auf welche Zinssätze diese Maßnahme seit gestern überhaupt einen Einfluß hat:
Art Zinssatz per 8.11.2013 vor einem Monat
Leitzins 0,25% 0,5%
EONIA-Satz 0,078% 0,086%
EURIBOR 1 Monat Laufzeit 0,122% 0,128%
EURIBOR 3 Monate 0,217% 0,23%
Anm.: der EONIA-Satz ist der Tagesgeldsatz unter Europäischen Banken
Somit hatte die Leitzinssenkung nahezu keine Auswirkungen (nur ca.- 0,01%) auf die Zinssätze im kfr. Bereich, die Mittelständler als Alternative zum Kontokorrentkredit (EURIBOR+Marge) immer noch nutzen sollten.
Dennoch ist jetzt wieder Anlaß und Gelegenheit, mit seiner Hausbank über eine Reduzierung des KK-Satzes –für Unternehmen und im Privatbereich- zu sprechen, vor allem eben mit dem Hinweis, dass sich der Leitzins in den letzten 5 Jahren um nunmehr 4% reduziert hat, zu dem sich Banken bei der EZB kfr. refinanzieren können. Bei den langfristigen Konditionen hat sich ebenfalls keine namhafte Änderung ergeben.
Ich glaube nicht, dass die Hausbanken von sich aus eine Reduzierung des KK-Satzes vornehmen werden, hier muß man wohl andere Argumente anführen, um diese Entwicklung mitzunehmen.
Gerd Adler (Dipl. Betriebswirt/Bankkaufmann)
Unabhängiger Unternehmens- und Finanzberater für den Mittelstand